kathpress | 16 Septiembre 2016 |
Papst empfängt buddhistischen "Patriarchen" aus Japan |
|
Vatikanstadt-Assisi, 16.09.2016 (KAP) Papst Franziskus hat am Freitag das japanische Oberhaupt des Tendai-Buddhismus empfangen, Koei Morikawa. Zu den Inhalten des Gesprächs im Vatikan machte das vatikanische Presseamt zunächst keine Angaben. Der 90-jährige Morikawa übernahm erst vergangenen Dezember die Rolle als oberster Leiter des Tendai-shu. Diese Richtung des japanischen Buddhismus zeichnet sich durch die Integration unterschiedlicher buddhistischer Traditionen aus.
Morikawa nimmt am dreitägigen Friedenstreffen der Religionen teil, das am Sonntag in Assisi beginnt. Zu den Podien, Vorträgen und Gebeten werden in der mittelitalienischen Kleinstadt nach aktuellen Veranstalterangaben mehr als 500 Delegierte von neun Glaubensgemeinschaften und 12.000 weitere Teilnehmer erwartet.
Papst Franziskus reist am Dienstag zu dem Event in Assisi. Er leitete das ökumenische Friedensgebet der christlichen Konfessionen und nimmt an der Abschlusskundgebung aller Religionen teil. Während der gesamten Zeit gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen.
Eröffnet wird das Treffen am Sonntagnachmittag im Beisein von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. aus Istanbul. Am Montag und Dienstagvormittag diskutieren die Religionsvertreter, aber auch Atheisten in 29 Podiumsveranstaltungen über Fragen des interreligiösen Dialogs, Globalisierung, gerechte Wirtschaft, Ökologie, Konfliktberichterstattung in den Medien, Terrorismus und Migration.
Das Gesprächsforum unter dem Motto "Durst nach Frieden", das von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert wird, findet 30 Jahre nach der ersten derartigen Begegnung statt. 1986 lud Johannes Paul II. (1978-2005) unter dem Eindruck des Kalten Krieges nach Assisi ein. Seither richtete Sant'Egidio jährlich ein Friedenstreffen in wechselnden Städten aus.
Papst Franziskus spricht am Dienstag mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I., mit Anglikaner-Primas Justin Welby und mit dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Efrem II. Anschließend halten die Religionsgemeinschaften nach ihrer je eigenen Tradition ein Friedensgebet an unterschiedlichen Orten, bevor sie sich auf dem Platz vor der Basilika versammeln. Dabei soll der Opfer der Kriege weltweit gedacht und eine Friedensbotschaft verlesen werden.
|
|
|