Im muslimischen Indonesien hat dessen zweitgrößte Islam-Organisation mit Christen ein Friedensbündnis geschlossen.
Die katholische Basisgemeinschaft Sant'Egidio hat in Indonesien ein islamisch-christliches Bündnis für den Religionsfrieden angeregt. Partner ist die zweit-größte Islamorganisation des Landes, Muhammadiya. Im jetzt unterzeichneten Abkommen verpflichten sich beide Seiten, Gewaltfreiheit unter Jugendlichen und gemeinsame soziale Projekte zu fördern.
Muhammadiya-Führer Din Syamsuddin sagte, die Partner setzten sich ein, um die Menschen „von den Ketten der Armut und der Unmündigkeit” zu befreien. Die Muhammadiya – das Wort bedeutet „Anhänger von Mohammed” – ist eine reformorientierte Gruppierung. Sie hat mit mehr als dreißig Millionen Mitgliedern in dem
226 Millionen Einwohner zählenden Land nicht geringen Einfluss, auch aufgrund ihrer vielen Schulen und Universitäten. Viele ihrer Mitglieder sind auch politisch tätig. Der Kontakt entstand bei den jährlichen Weltfriedenstreffen von Sant'Egidio. Für die Basisgemeinschaft gehört dieses Engagement zum Kern ihrer Christusnachfolge. Ihr Präsident Marco Impagliazzo sagte, beide Gruppen teilen das Anliegen, sich für den Frieden und für die Armen einzusetzen.
Wie nötig ein mäßigender Einfluss von Muslimen in Indonesien ist, zeigt die Tatsache, dass neulich in der Provinz Aceh zehn evangelische und drei katholische Kirchen von den Behörden willkürlich geschlossen wurden.