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verantwortlich
Mario Giro
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EINE KULTUR DES ZUSAMMENLEBENS
ITALIEN, EUROPA UND DER MITTELMEERRAUM
Angesichts der Aufwiegelung von ausl�nderfeindlichen Gef�hlen in unserer Gesellschaft und in den europ�ischen Gesellschaften spricht sich die Gemeinschaft Sant'Egidio f�r eine Kultur des Zusammenlebens aus. Sie spricht vom Frieden mit den "Fremden, unseren Br�dern" und unterstreicht die Dramatik der Immigration, die ihren Ursprung in Kriegsgebieten und gro�er Armut hat. Die Immigration macht den Krieg zu einer Realit�t, die unseren reichen europ�ischen Gesellschaften nahe kommt � Gesellschaften, in denen die Dramen der Vergangenheit in Vergessenheit geraten sind und die Dramen unserer Zeit nicht in den Blick genommen werden. Der S�den der Welt kommt mit seiner B�rde der Schmerzen bis vor unsere Haust�r. Nicht weit von unseren Grenzen taucht das Drama
vom "brennenden Haus des N�chsten" auf. Diese Mitgift bringen die zahlreichen Fl�chtlinge mit sich: Geschichten von Menschen, die alles verlassen und die Unw�gbarkeiten einer gef�hrlichen Reise auf sich nehmen mussten, um in L�nder zu gelangen, in denen es Frieden gibt. Die Gemeinschaft nimmt sich ihrer an. Sie arbeitet f�r die Gastfreundschaft gegen�ber den Einwanderern und unterbreitet auch der jungen Generation den Vorschlag einer friedlichen Gesellschaft in den europ�ischen St�dten. Es geht um die Erziehung zu einer Kultur des Miteinanders und der Integration, die auf den Werten des Zusammenlebens und des Friedens gegr�ndet ist. Deswegen tr�gt diese Bewegung, die von der Gemeinschaft Sant'Egidio gemeinsam mit den Ausl�ndern gegr�ndet worden ist, den Namen
"Menschen des Friedens".
Auch im S�den Europas, im Mittelmeerraum, stellt das Zusammenleben eine unmittelbare Herausforderung dar. Aus den L�ndern, die an dieses Meer angrenzen, kommen Immigranten sowie Nachrichten von alten und neuen Konflikten. Sant'Egidio hat ein enggewobenes Netz der Freundschaft und der Solidarit�t aufgebaut, insbesondere im kirchlichen Bereich und in der Welt der Religionen. Mittelmeerraum � hierzu geh�rt der Nahe Osten mit seinen alten christlichen Kirchen, von denen aus das Evangelium in den Westen gelangte. Es handelt sich um eine Verantwortung, die Sant'Egidio sehr stark sp�rt und die sie in der Freundschaft mit den Christen dieser L�nder lebt. Mittelmeerraum bedeutet auch die L�nder des Maghreb aus denen viele Ausl�nder nach Europa kommen, L�nger mit gef�hrlichen Brandherden von Spannungen und Krisen. Letztlich steht der Mittelmeerraum f�r sehr unterschiedliche Welten, wie die des
Balkan. Im S�den des Mittelmeerraumes ist Afrika sp�rbar nahe. Als Ort der Begegnung und der Trennung, des Zusammenlebens und der Konfrontation besitzt der Mittelmeerraum eine gemeinsame Kultur und ist zugleich der Ort der Begegnung mit dem Islam und dem gro�en S�den dieser Welt.
An dieser schwierigen Grenze hat die Gemeinschaft Sant'Egidio seit Jahren Br�cken des
interreligi�sen Dialogs
aufgebaut und f�r den Frieden gearbeitet. Es ist ein Einsatz, der sich auch in Konfliktregionen entwickelt hat, wie im Libanon, im Heiligen Land und in Algerien, mit einem besonderen Augenmerk auf die christlichen Minderheiten. Anfang der 80er Jahre kamen wir durch die Freundschaft mit den Christen der Ostkirche in Kontakt mit dem Krieg im Libanon. Angesichts der Schwierigkeit des Zusammenlebens stellte Sant'Egidio sich f�r einige humanit�re Initiativen zur Verf�gung, wie z.B. der Aufnahme von einigen Dutzend �lteren Fl�chtlingen nach dem Kampf am Chouf (nahe Beirut), die f�r fast vier Jahre G�ste der Gemeinschaft in Rom waren.
1982
Begegnung zwischen Maximos V und Walid Jumblatt,
Rom - Sant'Egidio
1982 war die Gemeinschaft Sant'Egidio in ihrem Sitz in Rom Gastgeber f�r eine Begegnung zwischen dem Patriarchen der melkitischen Kirche, Maximos V, und dem Drusenf�hrer Walid Jumblatt, die �ber die Einstellung der Kampfhandlungen um das Dorf Deir el Khamar verhandelten. So wurde die Befreiung von ca. 3000 Christen, die zwischen die Fronten geraten waren, m�glich. 1986 wurde die Gemeinschaft von der christlichen Minderheit der Chald�er und Assyrer im Irak um Hilfe gebeten. Der Irak war in den blutigen Krieg mit dem Iran verwickelt. Nachdem geduldig Beziehungen mit den Verantwortlichen der Nachbarl�nder aufgebaut worden waren, schickte Sant'Egidio eine Delegation, die sich monatelang in der Grenzregion zwischen dem Irak und der T�rkei aufhielt und die Befreiung sowie die �bersiedlung Tausender chald�ischer Fl�chtlinge in den Westen erfolgreich durchf�hrte. Zur Zeit arbeitet die Gemeinschaft im Nahen Osten an der Fl�chtlingsfrage, insbesondere bez�glich der christlichen Fl�chtlinge, und ist in verschiedenen Verhandlungen zur Befreiung von Gefangenen einbezogen.
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