Comunità di S.Egidio


















Herausgeberin:
Adriana Gulotta

 

"Ich habe einen Traum ... in die Schule zu gehen"
INTERNATIONALE KUNDGEBUNG �BER DAS RECHT AUF BILDUNG
Informationsdossier

LATEINAMERIKA
Guatemala

Guatemala ist ein Land in Mittelamerika, das obwohl es sehr klein ist, voller nat�rlicher Ressourcen (Rohstoffe u. a.) ist. Die Landschaft ist bestimmt von gro�en W�ldern, sehr hohen Vulkanen und wunderbaren Seen. In Guatemala leben 10,6 Mio Menschen, in Deutschland dagegen etwa 80 Mio Menschen.

Die Kindersterblichkeit ist sehr hoch wie in allen Entwicklungsl�ndern. In Guatemala erleben 6-7 von 100 Kindern ihren f�nften Geburtstag nicht, in Indien dagegen weniger als 1 von 100. 

Die Bev�lkerung Guatemalas besteht aus 22 verschiedenen Volksgruppen, die aus den alten Mayast�mmen entstanden sind und aus den sogenannten "ladinos", den Nachkommen der Europ�er, die sich in den letzten Jahrhunderten in diesem Land angesiedelt hatten. 

Heute gehen viele Touristen in dieses Land, um die ber�hmten Ruinen der alten Mayast�dte zu besuchen. Die alten Maya besch�ftigten sich sehr stark mit den Wissenschaften, vor allem mit den Sternen, so dass sie ber�hmte Astronomen (=Sternenforscher) wurden. Auch wenn die Mayakultur sehr wichtig war, wurden ihre Nachfahren, die heutigen Indios h�ufig sehr schlecht behandelt und ihrer grundlegendsten Rechte beraubt. Nicht einmal ihre Sprache wurde anerkannt. 

Trotz aller Schwierigkeiten und aller Feindseligkeiten gegen sie waren die Indios in der Lage, im Laufe der vergangenen Jahrhunderte ihre Kultur und ihre Traditionen zu bewahren. Heute leben 70 von 100 Indios in �u�erster Armut. 

Nur 42% (weniger als die H�lfte) lebt in St�dten, die meisten von ihnen in den l�ndlichen Gebieten, den �rmsten des Landes. 

Eines der gr��ten Probleme von Guatemala ist die geregelte Wasserversogung: zwei von drei Leuten in Guatemala haben kein flie�endes Wasser zu Hause. 64% aller Leute haben keinen Zugang zu flie�endem Wasser in ihren H�usern.

Schulbildung in Guatemala

In Guatemala k�nnen nur 56 von 100 Einwohnern lesen und schreiben. Das ist sehr wenig, wenn wir daran denken, dass es in Italien 97, in Deutschland 98 von 100 sind. 

In den letzten Jahren hat sich im Schulsystem einiges verbessert. Es gibt jetzt eine Schulpflicht aber es gibt noch immer viele Probleme. Heute garantieren die Gesetze in Guatemala den kostenlosen Schulbesuch f�r alle Kinder. Au�erdem lernen die Kinder Spanisch und ihre traditionelle Indiosprache, die jetzt als offizielle Sprachen anerkannt sind. Das ist sehr wichtig, da viele Indios kein Spanisch sprechen. 

Die Kinder machen die H�lfte der Bev�lkerung aus, es sind 5 Millionen. Die Schulen aber sind wenige und nicht ausreichend, vor allem in den l�ndlichen Gebieten. Die Schule zu besuchen ist schwierig, oft sind die Schulgeb�ude weit entfernt von den D�rfern und die Kinder m�ssen viele Kilometer dorthin laufen. Die Klassen sind gro� und es gibt wenige Lehrer. Es gibt etwa einen Lehrer pro 40 Kinder (zum Vergleich: in Deutschland: 1 Lehrer auf 15-20 Sch�ler). Auch wenn es eine staatliche Schulpflicht gibt, werden in den l�ndlichen Gebieten etwa 8% der schulpflichtigen Kinder �berhaupt nicht in einer Schule angemeldet. 

Die Zahl der Kinder, die in der Grundschule durchfallen, ist sehr hoch: es sind 44%. Das ist ein ernstes Problem, denn die Kinder, die durchfallen, verlassen oft die Schule. Nur 3% der durchgefallenen Kinder wiederholt ein Schuljahr, die anderen schaffen es nicht, in die Schule zur�ckzukehren.

All das f�hrt dazu, dass viele Leute nicht lesen und schreiben k�nnen. In Guatemala sind es 3 Millionen, davon leben 80% in den l�ndlichen Gebieten. Die meisten sind Frauen, weil die Familien oft denken, dass eine Schulausbildung f�r M�dchen unn�tz sei, sie m�ssen stattdessen im Haushalt arbeiten.