In der Tradition des kürzlich veranstalteten Friedensgebets in München besuchte eine Delegation der Gemeinschaft Sant'Egidio unter der Leitung von Andrea Riccardi Guinea Conkry auf Einladung des Präsidenten der Republik, Alpha Condé, der nach seiner Teilnahmen am Treffen in Deutschland seine Wertschätzung für den Einsatz der Gemeinschaft im Bereich von Dialog und Frieden zum Ausdruck bringen wollte.
Im Rahmen dieses Besuchs wurde das Sitzstaatabkommen zwischen der Republik Guinea und der Gemeinschaft Sant'Egidio unterzeichnet, das einen Rechtsstatus verleiht, der dem diplomatischer Vertretungen entspricht und eine institutionelle Zusammenarbeit mit staatlichen Strukturen ermöglicht. Es ist eine wichtige Anerkennung der mittlerweile weit verzweigten Tätigkeit der Gemeinschaft im Land und der DREAM-Aktivitäten zur Vorbeugung und Behandlung von AIDS in drei Zentren (Conakry, Fassia und Doubréka) mit über 4.000 betreuten Patienten.
Bei der Unterzeichnung am 20. Oktober im Präsidentenpalast waren neben dem Präsidenten Alpha Condé auch der Premierminister Mohamed Said Fofana und der Außenminister Eduard Nyankoye Lama anwesend. Alle brachten ihre Wertschätzung für den Dienst der Gemeinschaft im sozialen Bereich mit zahllosen Diensten für die Armen und für ihre wichtige Rolle bei der Versöhnung im Land zum Ausdruck. Sant'Egidio hat nämlich einen entscheidenden Beitrag zum Friedensprozess im Land geleistet und den Dialog zwischen den Parteien in der Übergangsphase gefördert. Im Mai 2010 wurde in Rom ein wichtiges Abkommen vor den Wahlen unterzeichnet (VAI ALLA NEWS), das freie Wahlen im Dezember 2010 ermöglichte.
Aber auch an der Basis arbeiten die Gemeinschaften von Sant'Egidio für die Versöhnung in problematischen Bereichen des Landes, wo die Gefahr ethnischer Konflikten droht. Besonders groß ist ihr Einsatz für die junge Generation (weitere Informationen).
Der Besuch der Delegation war eine Gelegenheit für eine außerordentliche Versammlung der Gemeinschaften von Sant'Egidio aus ganz Guinea.
Eine große Versammlung mit Vertretern der 26 guineanischen Gemeinschaften und der Aktivisten aus dem DREAM-Programm hat am 19. Oktober die Delegation unter der Leitung von Andrea Riccardi im großen Auditorium des Palastes des Volkes in Conakry empfangen.
Die Delegation besuchte auch die "Stadt der Solidarität", es ist ein baufälliges Gebäude am Stadtrand von Conakry im Stadtviertel Taouyah, in dem Hunderte von Armen leben, die 2009 aus der Innenstadt vertrieben und in die Peripherie verschickt wurden.
Seitdem besucht die Gemeinschaft von Conakry regelmäßig die Bettler in dieser "Stadt". Sie bringt nicht nur Hilfen mit, sondern errichtete auch ein Haus mit einer Schule des Friedens für die Kinder der Bettler.
"Seid großzügig und habt viele Träume, habt Mut, rüttelt Guinea auf, indem ihr für die Armen arbeitet und die Herzen verändert", sagte Andrea Riccardi zu den Jugendlichen.
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